Ranshofener Leichtmetalltage feiern 10. Jubiläum in Linz

© Andreas Wenter
Zum zehnten Mal versammelte das LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen über 120 WerkstoffwissenschaftlerInnen und Experten aus der Leichtmetallbranche. © Andreas Wenter

20.06.2018

Über 20 Jahre Forschung und Innovation für den Leichtbau der Zukunft – Hochleistungsmetalle und Prozesstechnologien

Vom 13. bis 14. Juni 2018 feierten die Ranshofener Leichtmetalltage in Linz ihr 10. Jubiläum. Zum zehnten Mal versammelte das LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen über 120 WerkstoffwissenschaftlerInnen und Experten aus der Leichtmetallbranche zum zweitägigen Branchentreffen und Fachaustausch. Mit 3 Keynote-Speakern, insgesamt 19 Vorträgen, 12 Postern und 16 Sponsoren waren die 10. LMT ein voller Erfolg.

Bei der diesjährigen Jubiläumsveranstaltung drehte sich alles um „Hochleistungsmetalle und Prozesse für den Leichtbau der Zukunft“. Die stets ausgewogene Mischung an Vorträgen aus der universitären, außeruniversitären und industriellen Forschung lieferte einen aktuellen Überblick über die Themen:

  • Werkstoffentwicklung und Materialcharakterisierung
    Keynote: Dr.-mont. Werner Fragner, AMAG Austria Metall GmbH: „Unser vertieftes, metallurgisches Know-how und Prozessverständnis ermöglicht es, Legierungen mit hohem Recyclinganteil zu entwickeln, die in die Eigenschaftsliga von Primärlegierungen vordringen.“
     
  • Prozessentwicklung – experimentell und numerisch
    Keynote: Prof. Jürgen Hirsch, Hydro Aluminium Rolled Products GmbH: „Aluminium zählt heute nach Eisen und Stahl zu einem der wichtigsten Gebrauchsmetalle - mit wachsender Tendenz - denn es bietet für viele Anwendungen die richtigen Eigenschaften für optimale Lösungen in verschiedenen etablierten und innovativen Anwendungen, z.B. in Architektur, Elektrik, Verpackung und als Leichtbau-Werkstoff in der Transportindustrie (z.B. aktueller Automobilbau) im Wettstreit der Werkstoffe.“
     
  • Zukunftstechnologien im Leichtbau
    Keynote: Dr.-Ing. Blanka Lenczowski, Airbus: “Es ist unabdingbar für zukünftige Luft- und Raumfahrtprodukte innovative Technologien unter den Aspekten ökonomisch und ökologisch zu entwickeln. Bei der zukünftigen Werkstofftechnologie liegt somit der wesentliche Schwerpunkt auf Gewichtseinsparung.“

Veranstalter DI Andreas Kraly, Geschäftsführer des LKR, freut sich über die gelungene Jubiläumsveranstaltung: „Eine einzigartige Bandbreite und ein hoher Qualitätsanspruch an die wissenschaftlichen Vorträge – das sind die Markenzeichen der Ranshofener Leichtmetalltage. Mit dieser 10. Tagung wird den aktuellen Ansprüchen an Hochleistungswerkstoffe und deren Verarbeitung zu Komponenten für den emissonsarmen Transport und damit der Dekarbonisierung umfassend Rechnung getragen. Wenngleich Folgendes festzuhalten ist: Wir sind auf einem guten Weg, aber noch nicht am Ziel!“


Veranstaltungs-Highlights 2018

Die Neuerungen am Konferenzkonzept kamen bei den Teilnehmenden sehr gut an:

  • 3 Minuten Pitches der Sponsoren – Industrial excellence on stage
    Um Konferenzteilnehmer und Industrieaussteller ins Gespräch zu bringen, kamen dieses Jahr erstmals auch die Sponsoren ALUWAG AG, AMAG Austria Metall AG, CEST Kompetenzzentrum für elektrochemische Oberflächentechnologie GmbH und Zwick GmbH & Co. KG auf der Bühne zu Wort. Sie stellten ihr Unternehmen oder Produkt in einer prägnanten 3 Minuten Präsentation vor.
     
  • Mehr Publikumsinteraktion durch digitales Konferenztool
    Über ein digitales Konferenztool am Smartphone oder Tablet haben die Tagungsteilnehmer aktiv Fragen an den Referenten oder Moderator während der Session oder auch der Podiumsdiskussion gestellt. Diese Konferenz-Neuheit wurde in der Feedback-Befragung als überdurchschnittlich gut bewertet.
     
  • Die Podiumsdiskussion
    Den Höhepunkt des ersten Konferenztages bildete die Podiumsdiskussion mit 5 Branchenexperten zum Thema „Magnesium – Nischenmaterial oder Hoffnungsträger?“. Moderator Andreas Jäger (ORF III) hakte bei einigen Diskkussionpunkten kritisch nach und forderte von den Diskutanten konkrete Aussagen:
    • Prof. Jürgen Hirsch:
      „Ausgefeilte Simulationsmodelle erlauben heute ein Through Process Modelling (Stichwort Industrie 4.0) und helfen dabei aufwendige Betriebsversuche einzusparen und entsprechende Entwicklungszeiten und -kosten drastisch zu verkürzen.“
    • Prof. Karl Ulrich Kainer:
      „Die `Ein-Werkstofflehre´ gibt es bekanntlich nicht - es wird immer einen Wettbewerb der Werkstoffe geben. Magnesium findet seinen definierten Anwendungsbereich im Kreise von metallischen Werkstoffen und Verbundwerkstoffen umso besser, je weiter das Eigenschaftsspektrum der Guß- und Knetwerkstoffe weiterentwickelt wird.“
    • Univ.-Prof. Helmut Antrekowitsch:
      „Die wirtschaftliche Anwendung von Magnesium in Form großtechnischer Anwendungen ist dann wesentlich verbessert, wenn umfassende Recycling-Konzepte für Magnesiumwerkstoffe etabliert werden.“

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